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generellen Biozid Verzicht
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Kahlschlagfreie Holzernte
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Dem Wald angepasste Arbeitsmaschinen und Bewirtschaftungsmethoden
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Waldumbau zur Schaffung und Entwicklung stabiler, gesunder Mischwälder mit großer Höhen- und Durchmesservarianz der Waldbäume
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Die Reproduktion der Waldbäume erfolgt vorrangig durch Naturverjüngung
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durch konsequente Jagd wenig Einfluss vorkommenden Schalenwildes auf die Verjüngung
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Regelmäßige Durchforstungs- und Pflegemaßnahmen im 5-jährigen Turnus auf großer Fläche (früh, mäßig, oft und das blockweise)
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Besonderes Augenmerk liegt auf den Mischbaumarten, allen voran die Eiche
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Nutzen des natürlichen Potentials der Naturverjüngung ergänzt mit Baumarten die nicht (kaum) vorhanden sind (Spitzahorn, Baumhasel, Elsbeere, Ulme usw.)
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Die Saat der Weißtanne, sowohl streifen- wie auch plätzeweise, wird seit 2012 mit Erfolg praktiziert.
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Naturverjüngungskegel in Lichtschächten LW Pfaffenholz (Foto: Lars Wollschläger) -
Waldbaudialog mit ungarischen Kollegen im Rev. Ummerstadt (Foto: FoA Heldburg)
Burgkwald
Das knapp tausend Hektar große Waldgebiet befindet sich in süd-ost Thüringen im Übergangsbereich vom Thüringer Vogtland zum Schiefergebirge, landschaftlich begleiten von der Bleilochtalsperre und den tiefer gelegenen Staustufen der „Saalekaskade“.
Das Revier ist seit 1995 im Besitz der Familie von Reitzenstein und wird seit der Gründung der Boscor Forst GmbH zusammen mit der Familie von Rotenhan durch diese Bewirtschaftet.
Der Fichtenanteil von über 90 % in Verbindung mit deutlich überbestockten Beständen waren zur Übernahme des Waldes Fluch und Segen zugleich.
Seit nunmehr 25 Jahren wird konsequent an der Stabilisierung der Bestände gearbeitet und parallel der Waldumbau vorangetrieben. Auch wenn sich die ehemals überbevorrateten Fichtenbestände kaum direkt in Dauerwälder überführen lassen, bilden ungleichaltrig gemischten Verjüngungen auf nahezu der gesamten Fläche die besten Voraussetzungen, um die Bestandesstrukturen immer weiter aufzufächern. Langfristig soll die Werthaltigkeit reifer Einzelbäume zusammen mit den hohen Zuwächsen „lichter Hochwälder“ das Fundament der Betriebssicherheit bilden.
Ein zielorientiertes Wildmanagement ermöglicht die gesamte Baumartenpalette im Waldnachwuchs, was die derzeit beste Antwort auf die klimatischen Ungewissheiten der Zukunft darstellt. Mittlerweile kann der Burgkwald als gelungenes Beispiel gelten, dass die Reh- und Rotwildpopulation auch unter walbaulich angepassten Wildbeständen sich vital weiterentwickelt und von der zunehmenden Strukturvielfalt ebenso profitiert.
Wer Lust bekommen hat, den Burgkwald im Rahmen eines Praktikums oder einer Exkursion näher kennen zu lernen, ist herzlich zur Kontaktaufnahme aufgefordert:
Revierleiter Sebastian Weiß, Tel.: +49 151 55 11 35 32, E-Mail: s.weiss@boscor.de
Hildburghausen
Der Stadtwald ist seit 1324 Eigentum der Stadt Hildburghausen. Zwischen 1952 und 1990 war der Stadtwald enteignet. Im Jahr 1992 wurde der Stadt Hildburghausen ihr Wald zurück übertragen. Der Stadtwald hatte 1992 eine Größe von 1660 Hektar. Mit der Gebietsreform in Thüringen im Jahr 1994 vergrößerte sich der Waldbesitz der Stadt Hildburghausen auf 2246,47 Hektar Gesamtfläche.
Im Jahr 1999 beschloss der Stadtrat der Stadt Hildburghausen mittel- und langfristige Sachziele für den Stadtwald mit einer Bindungsfrist bis 2040. Das beschlossene Programm für den Waldumbau des Stadtwaldes hat eine Laufzeit bis 2080.
„Naturnaher Wirtschaftswald“
Naturnahe Waldwirtschaft im Stadtwald Hildburghausen steht für:
Besonderheiten im Stadtwald
Der Stadtwald Hildburghausen ist Bürgerwald der Einwohner der Stadt und der eingemeindeten Dörfer. Der Stadtwald steht für umfassende Nachhaltigkeit im Sinne der Versorgung mit Holz und Wasser, des Boden- und Klimaschutz sowie der Erholung.
Waldumbau
Der Stadtwald Hildburghausen wird ab dem Jahr 1995 durch intensiven Pflanzung sowie ab 2011 durch Waldsaaten und extensiven (Naturverjüngung) Waldumbau in der Baumartenzusammensetzung bewusst verändert. Im Jahr 1995 war der Stadtwald auf einer Fläche von 160 Hektar (7 % der Gesamtfläche) gesichert verjüngt. Aktuell beträgt die gesicherte Verjüngungsfläche des Stadtwald 1151 Hektar (52 Prozent der Gesamtfläche). Davon sind bereits 416 Hektar (36 Prozent der Gesamtfläche) mit Laubbäumen wie Rotbuche 16 %, Eiche 4%, Hartlaubholz 9% und Weichlaubholz 7% verjüngt.
Bodenschutz
Unser Boden ist das einzige Produktionsmittel in unserem Wald. Kahlschlagwirtschaft, Streunutzung und monotoner Altersklassenwald bestehend aus flachwurzelnder Fichte haben den Waldboden in den vergangen 200 Jahren geschädigt. Niedrige pH- Werte, zerstörte Porensysteme und abnehmende Humusanteile haben die Produktionskraft unseres Waldbodens verringert.
Durch dem Wald angepasste Holzerntetechnik (geringer Bodendruck durch Breitreifen) und Holzerntemethoden (permanente Arbeitsgassen alle 40 Meter) sowie den generellen Verzicht auf den Einsatz von Bioziden ist ein Kompromiss zur Schonung des Waldboden gefunden. Außerhalb der Arbeitsgassen wird der Waldboden von keiner Maschine befahren. Die Porensysteme für den Wasser- und Luftdurchlass werden sich langsam erholen. Die Verjüngung von Bäumen mit tiefreichenden Wurzeln wird die Durchlockerung des Bodens fördern. Waldbäume mit leicht zersetzbarem Laub (Kohlenstoff-Stickstoffverhältnis) verbessern den Aufbau der Humuskomplexe und erhöhen die Nährkraft des Waldbodens.
Revierleiter Christoph Henneberger, E-Mail: ch.henneberger@hildburghausen.de
Oehrenstock

Das Revier Oehrenstock liegt an der Nordabdachung des Thüringer Waldes bei Ilmenau und umfasst 1.450 ha Landeswald. Es ist Bestandteil des Biosphärenreservates Vessertal und umfasst auch ca. 140 ha Totalreservatsflächen der Schutzzone 1. Das vorwiegende Grundgestein wird von Porphyr und Porphyriten gebildet. Die Böden meist mittlerer Nährkraft sind gut wasserversorgt (ca. 1000 mm Jahresniederschlag). Die Höhenlage reicht von 450 bis 830 m über NN.
Seit ca. 30 Jahren wird intensiv Waldumbau mit kahlschlagsfreier, naturgemäßer Waldwirtschaft betrieben. Anfänglich betrug der Fichtenanteil ca. 94 % mit nur etwa 5 % Vorausverjüngung, ausschließlich aus Fichte bestehend. Mit Stichtag Forsteinrichtung 01.01.2020 betrug der Fichtenanteil im Oberbestand noch ca. 83 %. Der Vorausverjüngungsanteil beträgt über 50 %, wobei die Fichte nur noch einen Anteil von 40 % hat, 48 % fallen auf Buche und Bergahorn, 5 % auf Weißtanne.
Inzwischen verjüngen sich flächendeckend Fichte, Buche, Bergahorn und alle Weichlaubhölzer sowie stellenweise Douglasie problemlos natürlich in ausreichender Dichte. Einen Schwerpunkt bildet die Wiedereinbringung der Weißtanne durch Voranbau und Saat, seit 6 Jahren auch ohne Zaunbau. Der Schalenwildabschuss bewegt sich seit vielen Jahren bei ca. 10 Stück Rot- und Rehwild pro 100 ha und Jahr. Da leider im Umfeld nicht flächendeckend so intensiv gejagt wird, gibt es vor allem bei der Wiedereinbringung der Weißtanne Probleme.
Durch die zunehmende Strukturierung der Bestände sinkt das Betriebsrisiko deutlich. Der Schadholzanfall der zurückliegenden Katastrophen hielt sich beim Sturm Kyrill (ca. 50.000 fm) und den Trockenjahren 2018-2020 mit insgesamt 16.000 fm in Grenzen. Großflächige Wiederaufforstungsmaßnahmen waren nicht notwendig.
Dank scharfer Bejagung und starker Durchforstung der Fichte mit Schwerpunkt auf den rotfaulen Stamm konnte der Fäuleanteil über alle Straten auf 15 % gesenkt werden.
Revierleiter Andre Deglau, Tel.: +49 172 3 48 01 61,
E-Mail: andre.deglau@forst.thueringen.de
Reisberg

Der Staatswald des Revier Reisberg hat in den letzten 30 Jahren eine spannende Entwicklung genommen. Wuchsen damals vor allem Fichten und Kiefern als Reinbestände auf Muschelkalkstandorten, dominieren heute vorwiegend zweischichtige Bestände. Bei einer Baumartenaufnahme im Jahr 2020 konnten im Durschnitt 18 verschiedene Baumarten pro Abteilung in der Verjüngungsschicht festgestellt werden.
Besonderes Augenmerk wurde auf die Wiedereinbringung der Weißtanne gelegt, aber auch Eibe, Elsbeere, Wildkirsche, Bergulme und andere seltene Baumarten wurden gefördert.
Von Anfang an war der Dauerwald Ziel und Leitidee. In kurzen Intervallen wurde der Wald Vitalitäts- und Stabilitätsorientiert gepflegt. Die Jagd wurde Teil des Waldbaus.
Bemerkenswert sind über 160 Hektar Laubholzerstaufforstungen in waldarmer Landschaft.
Im Revier wurden zahlreiche Ingenieur- und Bachelorarbeiten angefertigt und es wird gern als Exkursionsrevier besucht.
Revierleiter Wolfgang Grade, Tel.: +49 172 3 48 01 14,
E-Mail: wolfgang.grade@forst.thueringen.de
Ummerstadt
Das Revier Ummerstadt liegt im südlichen Teil des Forstamtes Heldburg und vereint alle Eigentumsarten auf ca.1.800 ha. Der Wald gehört zum Wuchsgebiet Fränkischer Keuper, Wuchsbezirk Itz-Baunach-Hügelland im Klimabereich 42 (sommerwarm - stark sommertrocken). Meist stocken die Bestände auf Verwitterungsböden des mittleren Keupers. Beste Waldstandorte finden sich auf den sandigen Lehmen der Heldburgstufe, welche Braunerden mittlerer Trophie bilden. Begrenzender Faktor ist der Niederschlag mit 550-650 mm.
Vor ca. 25 Jahren wurde die Bewirtschaftung konsequent umgestellt. In dem zu diesem Zeitpunkt ausgesprochen nadelholzreichen Revier gab es außerhalb von Zäunen und Gattern keinerlei Naturverjüngung.
Ab 1994 wird kahlschlagfrei nach den Grundsätzen der ANW gewirtschaftet.
Hauptgrundsätze der Behandlung sind:
In Kombination mit einer intensiven Jagd sind mittlerweile ca. 60% des Landeswaldes voraus verjüngt und die in Eigenregie bejagten Flächen zaunfrei. Im Betreuungswald sind auch große Erfolge bei der Naturverjüngung sichtbar, allerdings sind dort weiterhin noch hohe Wildschutzmaßnahmen notwendig.
Eine deutliche Verbesserung der Bestände hinsichtlich Mischung, Struktur, Qualität, Boden und Humuszustand wurde in relativ kurzer Zeit erreicht.
Revierleiter Jens Freiberger, E-Mail: jens.freiberger@forst.thueringen.de
Waldhaus

Das Revier Waldhaus umfasst einen wesentlichen Teil des Greizer Waldes im Ostthüringer Wuchsgebiet Vogtland. Die Größe des zusammenhängenden Landeswaldreviers beträgt rund 1600 ha. Aus Tonschiefer hervorgegangene, meist mit mittlerer Nährkraft versorgte Braunerden, tragen vorwiegend Nadelholzbestände. Die Fichte dominiert mit 65%, steht aber oft in Mischung mit Kiefer und Lärche. Alle Bestände sind bereits gut strukturiert und relativ stabil gegen Stürme. In den letzten Jahrzehnten konnten Insektenmassenvermehrungen eingedämmt und größere Störungsflächen verhindert werden. Charakteristisch sind über das ganze Revier verteilt eingestreute Altbuchen. Sie sind wertvolle Habitatbäume und Ausgangspunkt der Buchenverjüngung. Naturverjüngung aus Fichte und Buche kommt heute flächendeckend im ganzen Revier vor. Diese wurde je nach Standort fortlaufend mit WTa und Douglasie ergänzt. Nach fast 30 Jahren kahlschlagsloser Bewirtschaftung ist der Zwischen- und Unterstand im Revier Waldhaus von Null auf über 50 % angestiegen und es entstehen Dauerwaldstrukturen. Voraussetzung dazu war und ist eine konsequente und intensive Bejagung des vorhandenen Rot- und Rehwildes.
Zukünftige Schwerpunkte im Revier sind das Nachholen der durch Frischholzeinschlagstopps verschobenen Durchforstungen, die Jungwaldpflege im Unterstand und die Weiterführung des Waldumbaus.
Revierleiter Jens Frotscher, Tel.: +49 172 3 48 04 16,
E-Mail: jens.frotscher@forst.thueringen.de